Σε
άρθρο του στην οικονομική επιθεώρηση Wirtschaftswoche, ο Γερμανός
οικονομολόγος και θιασώτης της εξόδου της Αθήνας από την ευρωζώνη,
διαπιστώνει πολλά κοινά μεταξύ των δύο χωρών.
«Και οι δύο χώρες
είναι αναδυόμενες οικονομίες, οι οποίες σύμφωνα με τους κανόνες του ΟΟΣΑ
δεν ανήκουν στις ανεπτυγμένες χώρες του πλανήτη. Και στις δύο επικρατεί
το χάος. Στις πόλεις επικρατεί μια άγρια οικιστική ανάπτυξη, η οποία
εξαιτίας της έλλειψης μια λειτουργούσας πολεοδομίας παραπέμπει σε
διεφθαρμένα συστήματα δημόσιας διοίκησης. Το επίπεδο διαβίωσης είναι
αξιοπρόσεκτο αλλά παραμορφωμένο. Δεν λείπουν τα σύγχρονα αυτοκίνητα, τα
iPads, οι επίπεδες τηλεοράσεις… και τα καταστήματα Louis-Vuitton, ωστόσο
λείπουν δρόμοι και άλλα στοιχεία δημόσιων υποδομών. Με εξαίρεση την
αγροτική οικονομία, νέες θέσεις εργασίας προσφέρουν το κράτος, το
εμπόριο, και οι διεθνείς οργανισμοί», αναφέρει ο Χ.Β. Ζιν, δίνοντας
έμφαση στο γεγονός ότι και στις δύο χώρες λείπει η μεταποιητική
βιομηχανία.
«Η Ελλάδα αγοράζει τομάτες από την Ολλανδία και
ελαιόλαδο από την Γερμανία», αναφέρει σε άλλο σημείο ο οικονομολόγος και
επισημαίνει ότι η Μογγολία ζει από την εξαγωγή του ορυκτού της πλούτου,
ενώ η Ελλάδα από την εξαγωγή των χρεογράφων της.
Πηγή: Deustche Welle
Αναδημοσίευση:
http://www.enikos.gr/economy/174678,Xans-Berner_Zin:_%C2%ABEllada_opws_Moggolia%C2%BB.html
Griechenland ist wie die Mongolei
Zurück von einem Besuch in der Mongolei drängt sich mir der
Vergleich mit Griechenland auf. Beide Länder sind Schwellenländer, die
nach den Regeln der OECD
nicht zu den entwickelten Ländern dieser Erde gehören. In beiden geht es
recht chaotisch zu. In den Städten herrscht ein Wildwuchs privater
Wohnbauten, die mangels einer funktionierenden Stadtplanung auf korrupte
Verwaltungssysteme schließen lassen.
Der Lebensstandard ist
beachtlich, aber verzerrt. An modernen Autos, iPads, Flachbildschirmen,
Parabolantennen und Louis-Vuitton-Geschäften mangelt es nicht, wohl aber
an Straßen und anderen Elementen der öffentlichen Infrastruktur.
Abgesehen von der Landwirtschaft bieten nur der Staat, der Handel und
internationale Organisationen neue Stellen.
Kranke Wirtschaft
Ein
produzierendes Gewerbe fehlt. Noch nicht einmal eine auf
landwirtschaftlichen Produkten aufbauende Wertschöpfungskette wurde
entwickelt. Die Mongolei mit ihrem riesigen Viehbestand von 40 Millionen
Tieren bei nur 2,9 Millionen Einwohnern importiert gekühlte Milch aus
Neuseeland. Griechenland kauft Tomaten in Holland und Olivenöl in
Deutschland.
Die Natur ist freilich wunderschön, und die
Menschen sind offen und freundlich. Der Tourismus ist nur in
Griechenland gut entwickelt, obwohl beide Länder prächtige Landschaften
haben und durch die Freundlichkeit ihrer Menschen überzeugen.
Beide
Ökonomien haben eine unterentwickelte Binnenwirtschaft und finanzieren
ihre Importe großenteils mit Geld, das nicht aus dem Export produzierter
Güter stammt. Die Mongolei lebt vom Export ihrer Bodenschätze und
Griechenland vom Export seiner Schuldscheine. Die entsprechenden Erlöse
sichern den Lebensstandard, erzeugen aber deswegen auch Löhne, zu denen
eine wettbewerbliche Industrie nicht aufgebaut werden kann.
Beide
Länder leiden unter der holländischen Krankheit, einem Phänomen, das
man nach den Gasfunden der Sechzigerjahre in Holland beobachtet hatte.
Die Erlöse aus dem Gasverkauf schwemmten viel Geld nach Holland, das für
Lohnerhöhungen im Privatsektor und beim Staat verwendet wurde und die
Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft unterminierte. Erst mit dem Abkommen
von Wassenaar aus dem Jahr 1982 gelang es, den verhängnisvollen
Lohntrend zu brechen und die Wirtschaft zu retten.
Für die zerstörerischen Wirkungen des Geldzuflusses kommt es nicht darauf an, wie dieser Zufluss zustande kommt.
Es ist einerlei, ob das wie in der Mongolei durch den Verkauf von
Bodenschätzen oder wie in Griechenland durch die Kreditaufnahme im
Ausland, durch EU-Transfers und die eifrige Betätigung der Druckerpresse
geschieht, für den die anderen Notenbanken des Euro-Systems
Target-Forderungstitel erhalten. Immer ermöglicht das zufließende Geld
Lohnerhöhungen, die das verarbeitende Gewerbe dezimieren oder
verhindern.
Der griechische Wirtschaftsminister Michalis
Chrysochoidis hatte das in einem Interview mit der „FAZ“ sehr treffend
zum Ausdruck gebracht, indem er darauf hinwies, dass die Mittel der EU
Griechenlands Wettbewerbsfähigkeit schon frühzeitig unterminiert hatten.
Die Mittel haben zur Folge, „dass jene, die etwas produzierten, ihre
Betriebe schlossen und Importfirmen gründeten, weil sich damit mehr
verdienen ließ.
Das ist das eigentliche Desaster dieses Landes.“
In seiner Jugend hätte man noch hart arbeiten müssen, um mit Exporten
Geld zu verdienen. Das sei durch die Subventionen der EU überflüssig
geworden.
Das griechische Desaster setzt sich derzeit fort, indem
das Land durch politische Kräfte und einflussreiche wirtschaftliche
Interessen in der EU gehalten wird. Statt nach einem Austritt und einer
Abwertung einen Weg zum Wiederaufbau der Wirtschaft mit wettbewerblichen
Löhnen zu suchen, klammert man sich aus künstlichen Gründen an den
Euro.
Billige Kredite
Der Euro stellt sicher, dass
die Abschreibungsverluste der griechischen Notenbank beim Konkurs der
griechischen Banken von allen Euro-Staaten getragen werden
beziehungsweise dass vorher Rettungsaktionen zustande kommen, die diese
Konkurse vermeiden.
Er ermöglicht es dem griechischen Staat, sich weiter zu
erträglichen Zinsen zu verschulden, weil die EZB die Banken mit den
Geldmitteln ausstattet, die sie brauchen, um griechische Staatspapiere
zu kaufen.
Er sorgt ferner für billige Anschlusskredite, die es den griechischen und ausländischen Gläubigern erlauben, sich aus dem Staube zu machen und ihr Geld im Ausland anzulegen. Man schätzt, dass reiche Griechen mindestens 100 Milliarden Euro in der Schweiz in Sicherheit gebracht haben.
Er sorgt ferner für billige Anschlusskredite, die es den griechischen und ausländischen Gläubigern erlauben, sich aus dem Staube zu machen und ihr Geld im Ausland anzulegen. Man schätzt, dass reiche Griechen mindestens 100 Milliarden Euro in der Schweiz in Sicherheit gebracht haben.
Auch
dies ist eine beklemmende Parallele zur Mongolei. Die reichen Familien
des Landes tragen große Teile ihrer Einnahmen aus dem legalen und
illegalen Verkauf ihrer Bodenschätze ins Ausland, um sich auf den Tag X
vorzubereiten, an dem sie ihren Wohnsitz ins Ausland verlagern, um von
dem zuvor schon dort akkumulierten Vermögen zu leben.
Wirtschafts Woche 16.09.2013
http://www.wiwo.de/politik/europa/denkfabrik-griechenland-ist-wie-die-mongolei/8784366.html
* Hans-Werner Sinn ist Präsident des ifo Instituts und Ordinarius an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
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