Πώς «ερμηνεύει» το γερμανικό περιοδικό την κίνηση του Αλέξη Τσίπρα να αφήσει λουλούδια στο μνημείο των πεσόντων στην Καισαριανή
Ένα δημοσίευμα στη διαδικτυακή έκδοση του περιοδικού Der Spiegel επαναφέρει στο προσκήνιο το ζήτημα των πολεμικών αποζημιώσεων και του κατοχικού δανείου, με αφορμή την ενέργεια του Αλέξη Τσίπρα, που άφησε λουλούδια προς τιμήν των 200 εκτελεσθέντων αντιστασιακών, την 1η Μαΐου 1944, στο Σκοπευτήριο της Καισαριανής.
Το Spiegel Online σχολιάζει ότι η κίνηση του νέου πρωθυπουργού της Ελλάδας δεν ήταν τυχαία: «Ο Τσίπρας φέρνει έτσι ενώπιον της παγκόσμιας κοινής γνώμης ένα θέμα που παίζει στην πατρίδα του πολύ μεγαλύτερο ρόλο απ' ό,τι στη Γερμανία (…) Πρόκειται τόσο για εκτελεσθέντες αντιστασιακούς, όπως αυτοί της Καισαριανής, όσο και για σφαγές άμαχου πληθυσμού, όπως στο Δίστομο και στα Καλάβρυτα. Πρόκειται και για ένα αναγκαστικό δάνειο, το οποίο πήρε η ναζιστική Γερμανία από την Τράπεζα της Ελλάδος έως το τέλος του Πολέμου, ύψους 476 εκατομμυρίων μάρκων του Ράιχ».
Και συνεχίζει: «Ο Έλληνας πρωθυπουργός θέλει μεγαλύτερη αποζημίωση για τα εγκλήματα των ναζί στη χώρα του. Πράγματι, οι Έλληνες δεν έχουν λάβει σχεδόν καθόλου χρήματα συγκριτικά με άλλα θύματα των εθνικοσοσιαλιστών και η νομική βάση είναι κάθε άλλο παρά σαφής».
«Οι Έλληνες σαφώς έχουν λόγο να αισθάνονται ότι υπέστησαν άδικη μεταχείριση συγκριτικά με άλλα θύματα του εθνικοσοσιαλιστικού καθεστώτος και βρίσκουν υποστηρικτές και στη Γερμανία. Ο μικρός σύλλογος "AK Distomo" στο Αμβούργο δραστηριοποιείται από το 2001 υπέρ της αποζημίωσης Ελλήνων θυμάτων των ναζί» υπογραμμίζει το γερμανικό δημοσίευμα.
Και προσθέτει: «"Το γερμανικό κοινό έχει ανάγκη εξηγήσεων" λέει ο δικηγόρος Μάρτιν Κλίνγκνερ. "Οι άνθρωποι απλά δεν ξέρουν ότι οι περισσότεροι Έλληνες δεν έλαβαν ποτέ χρηματική αποζημίωση" επισημαίνει ο ίδιος. Αυτό οφείλεται και στο γεγονός ότι, σύμφωνα με το Διεθνές Δίκαιο, δεν δικαιούνται αποζημίωση μεμονωμένα πρόσωπα, αλλά μόνο κράτη».
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Griechische Forderung nach Entschädigung: Syriza präsentiert Deutschland die Nazi-Rechnung
Der griechische Premierminister Tsipras will mehr Entschädigung für die Verbrechen der Nazis in seinem Land. Tatsächlich haben die Griechen im Vergleich zu anderen NS-Opfern kaum Geld erhalten - und die Rechtslage ist alles andere als eindeutig.
Der Gedenkstein ist alt, doch die zwölf Rosen darauf sind frisch. "Den Helden und Märtyrern des nationalen Widerstands" steht auf der schlichten Steinplatte. Davor steht Fotini Prousali und kämpft mit den Tränen. Ihr Elternhaus habe in der Nähe gelegen, sagt die 76-Jährige, von dort aus hätten sie Gnadenschüsse gezählt, die auf die Salven folgten. "So wussten wir, wie viele Tote es gab."
Im Athener Vorort Kesiariani haben deutsche Wehrmachtssoldaten zwischen 1942 und 1944 Hunderte von griechischen Widerstandskämpfern erschossen, der Jüngste war 14 Jahre alt. Unmittelbar nachdem Alexis Tsipras am Montag als neuer griechischer Premierminister vereidigt worden war, erwies er diesen Toten seinen Respekt.
Damit rückt Tsipras ein Thema in den Blick der Weltöffentlichkeit, das in seiner Heimat eine viel größere Rolle spielt als in Deutschland: Die Entschädigung für NS-Verbrechen in Griechenland. Dabei geht es sowohl um ermordete Widerstandskämpfer wie die von Kesiariani als auch umMassaker an der Zivilbevölkerung, etwa in den Dörfern Distomo und Kalavryta. Und es geht um eine Zwangsanleihe, über die Nazi-Deutschland der griechischen Nationalbank bis Kriegsende 476 Millionen Reichsmark abpresste.
Syriza hatte sich das Thema frühzeitig zu eigen gemacht. So schickte die Partei den NS-Widerstandshelden Manolis Glezos ins Europaparlament, und Tsipras besuchte bereits 2012 Kalavryta. Damals habe er versprochen, das Thema gegenüber der Bundesregierung anzusprechen, erzählt Bürgermeister Giorgos Lazouras. "Wir erwarten, dass er nun als Premierminister dieses Versprechen einhält. Ich kann es nicht genug betonen: Für uns ist das eine moralische, keine ökonomische Frage."
In den vergangenen Jahren entstand ein anderer Eindruck: Die Griechen schienen eine längst beigelegte Frage hervorzuholen, um damit ihre heutige wirtschaftliche Misere zu entschuldigen. Tsipras' jetziger Koalitionspartner Panos Kammenos etwa berief sich auf Berechnungen, wonach die deutschen Schulden 162 Milliarden Euro plus Zinsenbetragen sollen. Mit dieser Summe wären die Probleme des hochverschuldeten Landes auf einen Schlag gelöst, so Kammenos. Vermischt wurden beide Themen auch von Demonstranten gegen den Sparkurs, die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Hitler-Bart zeigten.
So fragwürdig diese Verknüpfungen auch sind: Die Griechen haben durchaus Grund, sich im Vergleich zu anderen Opfern des NS-Regimes ungerecht behandelt zu fühlen und finden damit auch in Deutschland Unterstützer. Der kleine Hamburger Verein "AK Distomo" setzt sich seit 2001 für die Entschädigung griechischer NS-Opfer ein. Bei deutschen Zuhörern müsse man viel Aufklärungsarbeit leisten, sagt der Rechtsanwalt Martin Klingner. "Die Menschen wissen einfach nicht, dassdie meisten Griechen nie finanziell entschädigt wurden."
Das liegt auch daran, dass laut Völkerrecht keine Einzelpersonen, sondern nur Staaten entschädigt werden können. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs geschah dies durch die internationale Reparationsagentur, die unter anderem in Deutschland beschlagnahmte Maschinen und Waren verteilte - auch an Griechenland. "Es war Sache der griechischen Regierung, ihre Bürger hieran zu beteiligen", schrieb das Bundesfinanzministerium 2006 auf eine Anfrage der Linken.
Doch ein Großteil der Güter kam nie in Griechenland an, was nicht an Deutschland lag. Im Jahr 1953 berichtete der SPIEGEL, dass nur 18.500 von insgesamt 30.000 Tonnen Maschinenmaterial mit viel Verspätung nach Piräus verschifft wurden. Trotz Protesten des damaligen Bürgermeisters verrottete der Rest im Hamburger Hafen, bevor er schließlich zu Schrottpreisen nach England verkauft wurde. Dabei soll der Reparationsbeauftragte der griechischen Regierung deutlich bessere Angebote aus Deutschland und Italien ignoriert haben
Anfang der Sechzigerjahre erhielt Griechenland dann über ein sogenanntes Globalentschädigungsabkommen die vergleichsweise geringe Summe von 115 Millionen Mark. "Das Geld kam fast ausschließlich jüdischen Gemeinden in Griechenland zugute und war niemals als Reparationszahlung oder für die Opfer der Massaker gedacht", sagt Klingner.
Ist die Entschädigungsfrage also tatsächlich offen, wie Syriza behauptet? Die Antwort aus dem Bundesfinanzministerium ist eindeutig. "Für uns ist das kein Thema", sagte ein Sprecher von BundesfinanzministerWolfgang Schäuble (CDU) zu SPIEGEL ONLINE.
Zwar waren Reparationsansprüche gegen die Bundesregierung imLondoner Schuldenabkommen von 1953 lediglich aufgeschoben worden, bis Deutschland mit den Alliierten einen endgültigen Friedensvertrag geschlossen habe. Doch der zur deutschen Wiedervereinigung geschlossene Zwei-plus-vier-Vertrag wurde offiziell nicht als Friedensvertrag konzipiert, um so weitere Reparationsansprüche zu vermeiden. Auch Griechenland habe diesem Vertrag zugestimmt, argumentiert Deutschland. Zudem habe "nach Jahrzehnten friedlicher, vertrauensvoller und fruchtbarer Zusammenarbeit" beider Länder "die Reparationsfrage ihre Berechtigung verloren".
"Da ist ein lächerliches Argument", sagt der Hamburger Anwalt Klingner über die angebliche Verjährung. Auch sei der Zwei-plus-vier-Vertrag selbstverständlich ein Friedensvertrag, sonst befände sich Deutschland schließlich noch im Kriegszustand. Die deutsche Haltung sieht Klingner als reine Taktik: "Die Bundesregierung hat noch nie freiwillig gezahlt."
In der Tat kamen deutsche Entschädigungszahlungen oft nur auf Druck zustande. Ein Beispiel ist dieEntschädigung von NS-Zwangsarbeitern, zu denen sich deutsche Unternehmen erst durchrangen, nachdem sie mit Sammelklagen vor US-Gerichten unter Druck gesetzt wurden. Bei einemBesuch im vergangenen Jahrversprach BundespräsidentJoachim Gauck zu prüfen, ob für Griechenland eine ähnliche Lösung möglich wäre - ohne Ergebnis.
Syriza kann sich auf einen Expertenbericht stützen, wonach Deutschland den Griechen allein für den Zwangskredit noch elf Milliarden Euroschuldet - im Gegensatz zu den Reparationen wurde die Rückzahlung des Darlehens einst sogar vertraglich vereinbart. "Der Inhalt des Gutachtens ist uns nicht bekannt", heißt es aus dem Bundesfinanzministerium. Offiziell wurde das Papier bislang nicht veröffentlicht - mutmaßlich, um die deutschen Geldgeber nicht zu verärgern.
Allerdings wird die griechische Regierung auch erklären müssen, warum die Entschädigungsforderungen erst in den letzten Jahren ein großes Thema wurden. Anwalt Klingner führt dies auf die Berichterstattung über die Krise zurück. "Die deutsche Debatte über angeblich faule Griechen hat dabei viele an Nazi-Propanda während der Besatzungszeit erinnert."
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